Was ist Manuelle Lymphdrainage (ML) und wie wirkt diese?
Die ML ist die geeignete Therapie zur Behandlung lymphostatischer Ödeme(Stauungen), die sich durch ungenügende Transportkapazität der Lymphgefäße bei normaler lymphpflichtiger Last (auch Niedrigvolumeninsuffizienz) kennzeichnen. Darunter fallen angeborene (primäre) sowie erworbene (sekundäre) Lymphödeme wie zum Beispiel das sekundäre Lymphödem des Armes nach Brustkrebsoperationen oder Lymphödeme nach Verletzungen oder Operationen.
Durch verschiedene Grifftechniken (stehender Kreis, Pumpgriff, Schöpfgriff und Drehgriff nach Vodder = einer der Entwickler der ML) soll das Lymphsystem aktiviert werden, indem vor allem die Pumpleistung der Lymphgefäße verbessert wird. Die Pumpfrequenz beträgt unter Ruhebedingungen ca. 10–12 Kontraktionen pro Minute, diese kann auf bis zu 20 gesteigert werden. Der Therapeut erzeugt durch die Griffe mit ihrem wechselnden Druck (Druckphase mit Quer- und Längsdehnung der Haut bzw. Nullphase – nur Hautkontakt wird gehalten) einen Reiz für das Gewebe. Die glatten (unwillkürlichen) Muskelzellen der Lymphgefäße beantworten diesen Reiz mit erhöhter Pumpfrequenz. Einer oftmaligen Wiederholung der Griffe folgt eine Durchflusssteigerung.
Weitere Wirkungen neben der entstauenden sind die beruhigende (Patient allgemein) oder die anregenden Einflüsse auf z.Bsp. den Magen-Darm-Trakt können die schmerzlindernden und spannungssenkenden Wirkungen auf die Skelettmuskulatur sein. Die Druckrichtung ergibt sich aus den von der manuellen Lymphdrainage erreichbaren Lymphgefäßen und muss immer in Richtung zur Körpermitte (bei Arm, Bein) bzw. allgemein von den kleinsten bis hin zu den größten Lyphgefäßen bzw. Lymphknoten verlaufen. Dadurch wird die Lymphe aus der Körperperipherie zu den zentralen großen Lymphsammelpunkten geleitet. Außerdem kann der Therapeut eiweißreiche Ödemflüssigkeit durch das oberflächliche Lymphgefäßsystem, das den Körper wie ein Netz überzieht, über die sogenannten Wasserscheiden von einem gestauten Körperareal in ein gesundes Areal verschieben. Die manuelle Lymphdrainage bewirkt dabei keine Mehrdurchblutung wie in der klassischen Massage.
Weitere Anwendungsgebiete sind sämtliche orthopädischen und traumatologischen Erkrankungen, die mit einer Schwellung einhergehen (z. B. Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelfaserrisse). Auch bei Verbrennungen, Schleudertrauma, Morbus Sudeck, Migräne und ähnlichen Krankheitsbildern wird die Manuelle Lymphdrainage angewendet.
In der Narbenbehandlung hat die ML das Ziel der besseren Verschieblichkeit der Narbe sowie die Lymphgefäßneubildung im durchtrennten Gewebe. Auch in der Schmerzbekämpfung, auch vor und nach Operationen (z. B. nach Knie- oder Hüftgelenersatz), soll sie helfen, das Gewebe zu entstauen. Teilweise können Schmerzmittelgaben verringert werden und der Heilungsprozess verläuft schneller.
Bei ausgeprägten lymphatischen Erkrankungen (Stauungen) wird diese Therapie mit Kompressionsverbänden aus Kompressionsbinden oder mit nach Maß gefertigten Kompressionsstrümpfen ergänzt. Zusammen mit diesen Maßnahmen sowie Hautpflege und spezieller Bewegungstherapie wird die Manuelle Lymphdrainage unter dem Begriff Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) zusammengefasst.
In den 1960er Jahren hat sich diese Therapie, welche von Emil Vodder maßgeblich entwickelt wurde, etabliert und wird seitdem an deutschen Massage- und Krankengymnastikschulen gelehrt. Die Therapeuten sind vornehmlich Masseure und Physiotherapeuten. Die Anwendung ist nur dem Fachpersonal mit der entsprechenden Zusatzausbildung in manueller Lymphdrainage an einem zugelassenen Lehrinstitut erlaubt.(Quelle Wikipedia, bearb. V.St.Lauer)
Vertrauen Sie unseren ausgebildeten Lymphdrainagetherapeuten und fragen Sie bei Bedarf nach entsprechenden Beratungs – bzw. Behandlungsterminen.