Schwangerschaft: Häufig schmerzt der Rücken
Mehr als 50 % aller Schwangeren klagen über Beckenboden- oder Rückenschmerzen in der Schwangerschaft. Bei Frauen, die bereits vor einer Schwangerschaft unter Rückenbeschwerden leiden, verstärken sich die Beschwerden häufig während der Schwangerschaft. Nach der Empfängnis verschwinden in den meisten Fällen die Beschwerden wieder, doch manche Frauen haben auch länger mit diesen Beeinträchtigungen und Schmerzen zu kämpfen.
Schwangerschaftsbedingte Rückenschmerzen können unterhalb der Rippen, im Lendenwirbelsäulen – oder Beckenbodenbereich oder auch zwischen Gesäß und Beckenkamm auftreten. Wie beim herkömmlichen „ Hexenschuss“ können auch ausstrahlende Schmerzen in die Beine bis manchmal hinab in den Unterschenkel entstehen.
Die Beschwerden erreichen ihren Höhepunkt meistens zwischen der 22. und 36. Schwangerschaftswoche und können das Wohlbefinden der Mutter und somit auch das des Kindes deutlich beeinträchtigen: Viele tägliche Aktivitäten wie an – und ausziehen, aber auch leichtere Arbeiten im Beruf und zu Hause fallen den Betroffenen scher. Und auch das einfache Sitzen, das Aufstehen und das Tragen von kleineren Lasten kann zu Problemen führen.
Warum kommt es zu Rückenschmerzen in der Schwangerschaft
Die Auslöser für Rückenschmerzen während einer Schwangerschaft können sehr vielschichtig sein, da diese eine Menge an körperlichen Veränderungen mit sich bringt.
So lockern sich auf Grund der hormonellen Veränderungen Sehnen und Bänder im Beckenbodenbereich um eine möglichst unkomplizierte Geburt zu gewährleisten. Doch dies führt auch zu einer fehlenden Stabilität im Rücken -und Beckenbereich und diese können Ursache für die Beschwerden sein.
Zunehmende Größe und Gewicht des Kindes ziehen den Bauch mehr und mehr nach vorne, die Wirbelsäule wird stärker belastet und die Rückenmuskulatur versucht dieses auszugleichen. Schmerzverursachende Fehlhaltungen sind die Folge und können Ursache für die Beschwerden sein. Und gerade zum Ende der Schwangerschaft fallen der werdenden Mutter durch die allgemeine Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen viele Bewegungen des täglichen Lebens schwerer. Der Körper wird deutlich höher belastet und regiert eben mit schmerzhaften Bewegungsstörungen.
Was tun, wenn der Rücken schmerzt ?
Gegen die beschriebenen Beschwerden gibt es sicherlich kein Wundermittel jedoch viele Übungen, Tipps und Tricks, die der werdenden Mutter die Schwangerschaft erleichtern können.
Gerade durch die bereits beschriebene Bewegungsabnahme kommt es in der Schwangerschaft zu vermehrten Schmerzen. Folglich kann die werdende Mutter durch gezielte Übungen und Bewegungen dazu beitragen, dass die Beschwerden reduziert und die Teilnahme an allen Bewegungsabläufen des täglichen Lebens erleichtert wird.
Geburtsvorbereitungskurse unter Anleitung von Hebammen mit speziellen Übungen aus der Schwangerschaftsgymnastik sollen hierbei helfen, und wir raten Ihnen ausdrücklich einen solchen Kurs zu besuchen.
Aber auch wir als Physiotherapeuten können Ihnen andere, richtig dosierte und zur Haltungsverbesserung führende gymnastische Übungen im Wasser und an Land beibringen. Auch die Anleitung zu Eigenübungen soll helfen, Sie aktiv, beweglich und möglichst „schmerzfrei“ bis zur Geburt zu halten.
Auch Alternativen wie sanftes Yoga sind angebracht, jedoch sollten Sie bei allen Formen der Gymnastik zuvor Ihre(n) Arzt/Ärztin konsultieren.
Tipps und Tricks zur Bewältigung der täglichen Anforderungen gehören ebenso zum Umfang unserer Leistungen wie die Erklärung zum Gebrauch von Hilfsmitteln wie Kissen, Gürtel u.ä..
Alle diese genannten Möglichkeiten können helfen, Ihnen die Schwangerschaft so angenehm wie möglich zu gestalten. Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten, der Übungen und Verhaltensregeln sowie der Hilfsmittel ist weit gefächert und mannigfaltig gelagert. Sprechen Sie uns einfach an, wir beraten und behandeln Sie gerne.